Dienstag, 22. April 2014

Charles' pants

Ich bin gerade dabei, die Muster, die ich irgendwann mal sehe, toll finde und ausdrucke auch wirklich zu vernähen. Langsam verliere ich nämlich den Überblick darüber, was bei mir so alles in der Schnittmustermappe liegt.

Vor zwei Wochen war ich zu Besuch bei meinen Eltern und habe meine Mama nach ausrangierten Sachen gefragt, aus denen ich für das Kind was nähen könnte. Mein Stoffregal ist zwar bis zum Anschlag voll, aber irgendwie reizt es mich auch unheimlich, aus alten Sachen noch was zu machen. Da ich gerade dabei bin, den Hosenvorrat vom Kind aufzustocken bieten sich alte Jeans irgendwie auch total an. 

Hervorgezaubert hat die Mama eine uralte, hellblaue Jeans vom Papa, die er nicht mehr trägt. Ich hoffe denke, dass sie schon bestimmt 20 Jahre alt war. Über eine tolle Waschung hätte ich mich zwar mehr gefreut, aber die Herausforderung, daraus etwas hübsches, kindertaugliches zu nähen, fand ich auch schön.


Als erstes war mir klar, dass die für meinen Geschmack nur in Kombination mit einem farbigen Stoff tragbar ist. Dafür schien mir dann der Schnitt für Charles' Pants, den ich schon eine ganze Weile in meinem Besitz habe, total passend.



Der Schnitt ist raffiniert und ich finde ihn einfach goldig. Man muss allerdings schon ein paar Teile ausschneiden und hat auch einige dicke Lagen zu nähen. Ich glaube sogar, dass mir dabei das Messer meiner Overlock verstumpft ist. Aber das muss ja eh ab und zu mal gewechselt werden.

Die Anleitung ist reich bebildert und gut nachvollziehbar. Das einzige, was ich nicht so gut fand, ist, dass die Position der Knöpfe nicht genau dargestellt ist. Ich hab sie nach Gefühl auf dem vorderen Klapplatz verteilt und dabei nicht bedacht, dass die Passform eigentlich von der Position der Knöpfe abhängt. Bei der ersten Anprobe war dann klar, dass die Vorderklappe am runden Bäuchlein ganz schön absteht. 

Vorderlatz steht ein bisschen ab.

Weil kein Platz für noch eine Reihe roter Knöpfe war habe ich mich dann für KamSnaps entschieden, um die Ecken des Latzes an der Hose zu fixieren. Als sie dran waren ist mir aufgefallen, dass ich die auch einfach am Futter hätte befestigen können, da hätte man sie von außen nicht gesehen. Naja, das nächste Mal dann...

 
Also auf jeden Fall ist das ein sehr schöner Schnitt mit prima Passform. Ich habe hinten einen Gummizug fixiert (25 mm) und nicht wie vorgesehen einen Knöpfgummi angebracht. Den hatte ich nämlich nicht.



Geschlossen wird die Hose vorne mit vielen Knöpfen. Alleine anziehen kann sich das Kind eh noch nicht ;)



Im Schnittmuster stehen keine Größenangaben, aber ich habe die Länge des Vorderteils einfach mit einer seiner Hosen verglichen, die er jetzt trägt und es hat gut gepasst. Die unterern Hosenenden habe ich zweimal eingeschlagen und abgesteppt.


Zu Ostern hat der Papa dann gesehen was aus seiner Hose geworden ist und fand es schön. Mir gefällt es auch, dem Kleinen auch.




Der Baumwollstoff ist von Werkundstoff, die Cordreste für das Innenleben sind vom Stoffmarkt.

Damit drehe ich die Dienstagsrunde zu Creadienstag, Upcyclingdienstag, Kiddikram und Made4Boys, auf der es immer wieder richtig tolle Sachen zu entdecken gibt.

Und zum Schluss nochmal danke, liebe Marte, für den süßen Schnitt, den ich jetzt gleich zu meiner Sammlung kostenloser, von mir getesteter Schnittmuster sortiere.

Habt's schön, Marie

Donnerstag, 17. April 2014

Liv - gekräuselt

Schon länger habe ich mich erfolglos nach einem süßen T-Shirt-Schnitt mit Puffärmelchen umgesehen. Ich finde das niedlich.
Umso mehr habe ich mich dann gefreut als ich den neuen Pattydoo-Designer gesehen habe. Catrins geheimnisvolle Andeutungen beim Nähcamp haben sich bewahrheitet: es wird genau das was ich suche bald kommen und ich werde es nicht verfehlen können ;)

Das Schnittmuster Liv habe ich mir schnell runtergeladen, ausgedruckt und zugeschnitten. Genäht habe ich jedoch erst gestern Abend, vorher war einfach keine richtige Ruhe zu finden.

Ich habe erstmal ein Probeshirt genäht - etwas, das ich sonst nie mache. Ich hab ja festgestellt, dass ich ein Sommer bin und dass mir einige Stoffe in meinem Regal gar nicht stehen. Diese Stoffe werde ich nun zu Probestücken vernähen und sie im Garten tragen. Oder mit einem passenden Accessoire oder anderen Kleidungsstück so kombinieren, wie die Modeflüsterin es empfiehlt (danke, Ida, für den Hinweis auf diese Seite!). Man muss also nicht zwangsläufig alles weggeben was einem nicht mehr steht, man kann die Sachen auch weiter tragen, sofern man auf die richtigen Kombinationen achtet. So gebe ich auch meinen neuen Mantel nicht gleich ganz weg, sondern trag ihn schön mit dem mintfarbenem Tuch zwischen dem schwarzen Mantel und meinem Sommergesicht.

So, nun zu Liv: ein sehr schönes Shirt. Ich habe es in Größe 36 genäht und es passt sehr gut (genau wie in der Maßtabelle beschrieben).

 
Es ist recht fix genäht, die Ärmel- und Ausschnittkräuselungen gehen schnell (ich hab einfach die Fadenspannung genullt und in großen Geradstichen genäht) und die Bündchen geben dem Shirt Format. Man fühlt sich auf jeden Fall angezogen und das Shirt ist nicht zu eng und nicht zu weit. Das einzige was mir nicht gefällt ist die Kräuselung am Ausschnitt. Zuerst hat die Kräuselung eine richtige Beule erzeugt, so dass es wirkte wie eine dritte Brust in der Mitte. Dann habe ich die Nahtzugabe nach innen festgesteppt, jetzt beult es nicht mehr so sehr, allerdings liegen die Falten nicht mehr so schön. Hat jemand einen Tip? Liegt es am Stoff? Viskosejersey? Zur Not nähe ich noch zwei rote Knöpfchen auf, das verhindert ja auch das Ausbeulen. 



Ich bin in dem Fall allerdings froh, dass ich ein Probeshirt genäht habe und werde die Kräuselung am Ausschnitt beim nächsten Shirt weglassen und dafür einfach das Muster beim Zuschneiden etwas über die Bruchlinie hinausschieben. Ich hoffe das geht ;) Falls jemand allerdings weiß, was ich falsch gemacht habe - ich wäre sehr froh das besser zu können!

Damit wünsche ich schon mal allseits frohe Ostern und schau nochmal schnell zu RUMS für neue Inspirationen über die Feiertage.

PS: Wollefest und Stoffmesse waren sehr schön bunt. Ich habe die liebe Doreen kennengelernt (das nächste Mal müssen wir mehr Zeit einplanen!!), Ulrike und natürlich (Prima)Vera getroffen. Auch Elizzza von Nadelspiel war da und es war toll, ihre mir schon vertraute Stimme auch mal live zu hören. Das nächste Mal werde ich nur Besucher sein und mich mit meinem Strickzeug an einen der vielen Tische zu den anderen Strickwütigen gesellen ;)

Freitag, 11. April 2014

Pläne fürs Wochenende

Na, seid ihr auch alle froh, dass endlich Wochenende ist?
Zur Zeit ist bei mir ziemlich viel los und ich bin grad glücklich, dass die Arbeit der letzten Tage erledigt ist, ich es mir auf der Couch bequem machen und den Tag in Ruhe ausklingen lassen kann.

Umso mehr freu ich mich, dass am Wochenende ein wahres Highlight der Leipziger Kreativwelt stattfindet. Ich hatte euch ja vor ein paar Tagen schon gesagt, dass Wollefest und Stoffmesse in einer Veranstaltung stattfinden. Was heißt das? Riiichtig! Wolle und Stoffe ohne Ende. Seid gewappnet, es wird verführerisch.

Heute will ich euch noch sagen, was ihr dort neben vielen anderen schönen Dingen mit mir erleben könnt. Ich biete nämlich am Sonntag einen kleinen Workshop an. Und zwar kann man lernen, wie man kleine Strick- und Häkelnadeltaschen näht. Jeder, der es schwierig findet, alle Nadeln geordnet beisammen zu halten und dabei noch ein gutes Bild abzugeben, hat hier eine Lösung:


Die Taschen sind innen in verschieden große Bereiche aufgeteilt, in denen sich zarte Strumpf- und Häkel-, sowie Rundstricknadeln und die restlichen Nadelsets verstauen lassen. Auch eine Schere, ein kleines Maßband oder ein Blättchen mit Stopfnadeln zum verstechen lassen sich prima beherbergen.

Außenstoff: Stoff&Stil, Bartstoff: Swafing, Leipziger Kreativcafé.

Einfach alles einräumen, zusammenrollen, zuknöpfen, fertig...


Falls ihr nicht selbst strickt, habt ihr hier eine prima Geschenkidee für Ostern und lernt ganz nebenbei noch das Nähen.


Außenstoff: Stoff&Stil, grauer Stoff: Stoffbüro

Also, packt eure stoff- und wollsüchtigen Verwandten und Bekannten ein und macht euch einen schönen Tag in Leipzig. Nach der Messe kann man ja auch noch gaaanz viele andere tolle Sachen machen, euch fällt sicher was ein.

Blumiger Außenstoff, grauer Stoff: Stoffbüro.

Vögelchen: Michas Stoffecke, Batist: Stoff&Stil.

Welches gefällt euch denn am besten? Ich finde ja das erste am schönsten.

Falls ihr noch mehr Infos für die Messe wollt, klickt hier. Wenn ihr da seid, dann kommt mich unbedingt mal am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr besuchen, ich werde am groooßen Stand (1 und 2) vom Leipziger Kreativcafé sein.

Allen einen guten Start ins Wochenende, Marie

PS: Nicht vergessen, Elizzza kommt!! Also schon deswegen lohnt sich jede Anreise :)

Sonntag, 6. April 2014

Gestricktes in groß und klein


Neulich auf dem Weg an die Ostsee haben wir ein paar Tage an der Müritz verbracht und auch mal in der Scheune Bollewick bei Röbel angehalten. Soll eigentlich so eine Art Kreativtreff sein, die größte Feldsteinscheune Deutschlands, aber es war nicht so viel los. Naja, ist ja auch noch Vorsaison. Immerhin habe ich ein passendes Tuch zu meinem neuen Mantel dort gefunden (danke für eure Komplimente für den Mantel, übrigens!!).

Außerdem ist die Ecke ganz fotogen.
Da die Jungs (großer und kleiner) in Strickpullis gekleidet waren habe ich sie also zu einem Fotoshooting verdonnert.


Hier seht ihr ein schon vor einer Weile entstandenen Strickpulli für den großen Mann aus Drops Karisma-Wolle in dunkelgrau. Das Muster, hm, ich dachte es wäre auch von Drops, ist es aber nicht. Ich weiß es nicht mehr, würde es aber raussuchen falls es jemand wissen will. Sehr praktisch ist, dass man die Wolle ohne Probleme bei 40°C in der Maschine waschen kann ohne dass was passiert. Die Form ist noch wie am ersten Tag, der Pulli kratzt auch nicht. Den Halsausschnitt hatte ich damals aber nochmal aufgetrennt, weil er Falten geschlagen hat. So sitzt er ganz gut. Ein Pulli zum drüberziehen.



Für den Kleinen habe ich den Pulli aus Champ von Online gestrickt, die Reste der Zwillingspullis, die ich hier schon mal gezeigt habe. Den Pulli habe ich ohne Anleitung gestrickt, oben auf der Schulter ist er mit einem kleinen gelben Knopf zu schließen. Aus der passenden Wolle hatte er seine Ohrenmütze auf. Ich finde es einfach goldig, wenn kleine Kinder in Stricksachen gehüllt sind. Auch dieser Pulli hat schon mehrere Wäschen in der Maschine überlebt. Er ist ganz leicht angefilzt an der Oberfläche, aber nicht eingegangen. Die Qualität dieser Wolle ist wirklich zu empfehlen, sie ist richtig schön weich und lässt sich super stricken. Ich hab sie aus dem Leipziger Kreativ- und Strickcafé.



Christine Manitz, die Inhaberin dieses Cafés hat übrigens für nächstes Wochenende das Wolle-Fest und die Stoff-Messe in der neuen Messe in Leipzig organisiert. Wer Wolle und Stoffe liebt und anfassen und vielleicht auch kaufen will sollte dort unbedingt mal vorbeischauen. Ich werde am Sonntag auch dort sein und euch zeigen, wie man kleine praktische Stricknadelmäppchen näht. Meine größte Vorfreude ist aber die auf Elizzza, von der ich schon so viele tolle und auch lustige Videos gesehen habe. Sie wird auch da sein.

Messebild
Damit allen einen schönen Wochenausklang, Marie

Donnerstag, 3. April 2014

Frühlingsmantel

So, das Nähcamp ist vorbei, der Urlaub danach ist vorbei, die Wäscheberge werden kleiner und ich hab eigentlich so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.
Deswegen zeige ich nun zumindest für die, die beim Nähcamp dabei waren meinen Mantel. Einige hatten sich ja für die Johanna von Schnittchen entschieden. Ich wollte die auch zuerst nähen, hatte aber das Schnittmuster nicht zu Hause. Bis zum Nähcamp wollte ich aber zumindest zugeschnitten und die Teile versäubert haben, damit ich nur die einfache Nähmaschine und nicht noch die Overlock mitschleppen musste.
Da fiel mir wieder ein, dass ich vor ungefähr 5 Jahren, in meiner Anfangsnäheuphorie, mal ein paar alte Schnittmuster bei Ebay bestellt hatte. Darunter war auch ein Mantel. Den habe ich dann kurzerhand zu meinem Nähcampprojekt auserkoren. Es ist zwar ein Wintermantel, aber ich dachte mir, dass er schon als Frühlingsmantel funktionieren wird wenn ich ihn nicht wie vorgesehen aus Wolle nähe.
Catrin vom Stoffbüro hatte mir schönen schwarzen Twill besorgt. Wie das Futter aussehen soll war mir lange ein Rätsel. Ich schwankte zwischen tristen schwarz (typisch ich), feierlichem Petrolflutschfutter und sonnigem gelben Baumwollstoff, den letzlich extra für diesen Zweck sogar schon gekauft hatte. Als ich dann aber feststellen musste, dass mir gelb einfach nicht steht fasste ich mir ein Herz und zerschnitt das bunte Flutschfutter vom Stoffmarkt. Als ich es zusammengenäht übergezogen hatte kam ich mir vor als hätte ich einen Morgenmantel an. Furchtbar. Es war aber leider schon Freitagabend und am Samstag seeehr früh musste ich nach Berlin zum Nähcamp aufbrechen. Ehrlich gesagt habe ich mir gar nicht getraut, das Futter überhaupt in der Öffentlichkeit aus meinem Koffer zu holen...
Naja, wie schön das Nähcamp war muss ich demnächst nochmal in Ruhe erzählen. Einen kleinen bebilderten Eindruck bekommt ihr schon hier.
Das Resultat ist jedenfalls mein schwarzer Burdamantel mit der Nummer 7857. Dieses Muster scheint es allerdings nicht mehr zu geben.

Schnittmuster
Probegetragen habe ich ihn schon letzte Woche an der Ostsee. Da ist mir allerdings aufgefallen, dass er doch ganz schön weit ist. Das ist mir im Nähwahn beim Camp gar nicht so aufgefallen.
Mantel wird am Stand spazieren getragen.
Vorne mit Knöpfen zu schließen.
Kragen mit mintfarbener Paspel. Dazu gabs ein neues mintfarbenes Tuch.
Die umpaspelten Taschen sind nur Fake, die richtigen sind mit Pünktchenmuster gefüttert.
Faketaschen, auch mit Pünktchen. Habe ich inzwischen aber noch mit ein paar Stichen am Mantel fixiert.
So sah er von hinten ursprünglich aus...
Und jetzt so: Mantel von hinten mit zusätzlicher Falte um ihn enger zu machen.
Die Zusatzfalte nochmal im Detail.
Mantel von vorne. Die Knopfleiste ist eigentlich gerade.
Das Mantelfutter im fröhlichen asiatischen Design.
Bewegungsfalte im Futter. Mein Label passt farblich nahezu perfekt und dient als Aufhänger.
Und, wie findet ihr den so? Ich guck jetzt jedenfalls mal zu RUMS um zu sehen was die anderen so zeigen und um zu luschern ob es noch mehr Nähcampprodukte zu sehen gibt ;)

Schönen Tag, Marie